e-motion 2012 – Stadtentwicklung und IuK-Technologien (2)
24.-25.05.2012, Friedrichshafen,
Graf-Zeppelin-Haus
Weltweit sind zurzeit viele Städte auf dem Weg, „smart“ zu werden, um mit Hilfe der Informations- und Kommunikationstechnologien (IuK-Technologien) die aktuellen Herausforderungen der Stadtentwicklung zu bewältigen. Hierbei handelt es sich unter anderem um die Folgen des demographischen Wandels, die starke Verstädterung, damit einhergehende Umweltprobleme oder den weltweit zunehmenden Wettbewerb der Städte untereinander.
Die Tagung e-motion 2012 wird in Vorträgen und Diskussionen auf den Diskurs um Smart Cities eingehen. Hierbei wird die Konzeption des Projektes T-City Friedrichshafen – sowohl in Bezug auf die Gesamtidee als auch im Hinblick auf ausgewählte IuK-Technologielösungen – beleuchtet und in die weltweite Entwicklung von Smart City-Initiativen sowie Ergebnisse anderer Forschungsprojekte eingeordnet. Folgende Leitfragen werden behandelt:
- Wie wird eine Stadt zu einer Smart City?
- Was kann eine wissenschaftliche Begleitforschung zu einer Smart City beitragen?
- Welchen Forschungsbedarf gibt es in dem Bereich Smart City?
Im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitforschung des Projektes T-City der Deutschen Telekom AG in Friedrichshafen bietet e-motion 2012 wieder ein fachübergreifendes Forum für Wissenschaft und Praxis. Wir laden Sie herzlich ein, mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern in einen Dialog einzutreten und in der Auseinandersetzung mit den ausgewählten Themenbereichen Smart Energy, E-Health und E-Government unsere Leitfragen zu vertiefen.
Themenbereiche E-Motion 2012
Transparenz, Flexibilität und weniger Bürokratie im Umgang mit den Behörden sind die Erwartung vieler Bürger in Zeiten des gesellschaftlichen Wandels. Um die Kommunikation sowohl innerhalb der öffentlichen Verwaltung als auch den Austausch mit den Bürgern bzw. Unternehmen zu verbessern, kommen Informations- und Kommunikationstechnologien (IuK-Technologien) vermehrt zum Einsatz. Mithilfe von Online-Terminvergaben und der Möglichkeit Formulare direkt am Computer auszufüllen und zu versenden, werden unnötige Warte- und Bearbeitungszeiten verringert. Zudem können über die Behördenrufnummer 115 Anliegen zentral verwaltet werden. Auch Beteiligungsformen in kommunalen Projekten und Haushaltsfragen erlauben es dem Bürger, aktiv an seiner Umwelt mitzuwirken. In Deutschland werden bereits unterschiedliche E-Government-Lösungen angewandt. Fragen nach der Gewährleistung des Datenschutzes und die Einbindung aller Bevölkerungsgruppen müssen dabei gestellt werden. Als ein Themenbereich der Smart City werden die Bedeutung und Möglichkeiten von E-Government Projekten auf der e-motion 2012 untersucht und Ergebnisse aus der T-City Friedrichshafen vorgestellt und diskutiert.
Der zunehmende Ausbau der erneuerbaren und dezentralen Energieversorgung sowie der weiterhin steigende Energiebedarf erfordern eine stärkere Vernetzung und Flexibilisierung der Energieversorgung, welche unter dem Begriff Smart Energy gefasst werden. Dabei stellen die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien (IuK-Technologien) die Basistechnologie dar. Sie ermöglichen eine Optimierung der Versorgungsleistung durch eine stärkere Vernetzung und gegenseitige Abstimmung zwischen Energieerzeugung, - speicherung, -management und -verbrauch. In diesem Rahmen wird mithilfe von Smart Grids das Ziel verfolgt, zum einen eine konstantere Versorgung mit Energie aus erneuerbaren Energieträgern zu erreichen und zum anderen eine effizientere und kostengünstigere Nutzungsstruktur einzurichten. Für die Verbraucher soll sich ebenfalls eine erhöhte Transparenz der Energienutzung und die Möglichkeit zur Optimierung des Energieverbrauchs durch das Smart Metering ergeben. Auch wenn sich in den verschiedenen Teilbereichen des Smart Energy nach wie vor Herausforderungen zum Beispiel in Bezug auf die technische Umsetzung oder den Datenschutz ergeben, gibt es dennoch bereits viele Fortschritte und umgesetzte Projekte. Auf diese wird bei der e-motion 2012 im Themenbereich Smart Energy eingegangen. Dabei werden auch Forschungsergebnisse zu dem Thema Energie der T-City Friedrichshafen vorgestellt und diskutiert.
Die Folgen des demographischen Wandels und die stetige Zunahme chronischer Krankheiten stellen für den Bereich der medizinischen Versorgung nicht nur in Deutschland eine große Herausforderung dar. Um in der Zukunft eine ausreichende und gerechte Gesundheitsversorgung gewährleisten zu können, wird in den unterschiedlichsten Feldern des Gesundheitswesens zunehmend auf den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien (IuK-Technologien) gesetzt: Das Spektrum reicht von technischen Lösungen für Präventionsmaßnahmen über Betreuungssysteme von chronischkranken Patienten oder älteren Menschen bis hin zu der Entwicklung neuer Vernetzungsund Optimierungsmöglichkeiten in den Prozessen der Patientenversorgung. Im internationalen Vergleich ist der Bereich E-Health in Deutschland aufgrund vielfältiger Ursachen und komplexer Rahmenbedingungen nicht weit fortgeschritten: Es werden bisher wenige technologische Lösungen in den Regelbetrieb übernommen und Geschäftsmodelle fehlen. Auf der e-motion 2012 wird der Bereich E-Health als ein Handlungsfeld von Smart City Projekten beleuchtet. Die Vorstellung und Diskussion der Evaluationsergebnisse ausgewählter Einzelprojekte aus dem Bereich Gesundheit der T-City Friedrichshafen werden hierbei durch Forschungsergebnisse anderer Studien gespiegelt.
Programm
Donnerstag, 24.05.2012 |
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16:30 Uhr | Exkursionen |
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19:00 Uhr |
Buffet und Abend-Event |
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Freitag, 25.05.2012 |
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09:00 Uhr |
Begrüßung |
Andreas Brand, Oberbürgermeister Friedrichshafen
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09:15 Uhr |
Smart City-Initiativen und die T-City Friedrichshafen
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10:00 Uhr | Smart Energy |
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10:45 Uhr | Kaffee / Tee |
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11:15 Uhr | E-Health |
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12:00 Uhr | E-Government |
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12:45 Uhr |
Resümee des T-City-Projektes |
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13:15 Uhr | gemeinsames Mittagessen |
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14:00 Uhr | Tagungsende | |
Exkursionsprogramm
E-Health
Die Teilnehmer von Exkursion 1 werden im Klinikum Friedrichshafen Potentiale und Möglichkeiten von E-Health Anwendungen anhand zweier telemedizinischer Projekte kennenlernen.
Mit der „Mobilen Visite“ wird ein System zur interaktiven Betreuung chronisch herzkranker Patienten vorgestellt. Die teilnehmenden Patienten werden dabei unterstützt, sich eigenverantwortlich und therapiegerecht zu verhalten, ihre Krankheilt als Teil ihres Lebens zu akzeptieren und somit ihre Lebensqualität zu verbessern.
Per Videokonferenz tauschen sich Mediziner online in der „Tumorkonferenz“ aus. Vor- und nachgelagerte Prozessabschnitte wie Einladungen an Kollegen, der Austausch von Befunden und die Erstellung von Therapiekonzepten sind in das System integriert und helfen somit die Kommunikation zwischen den verschiedenen medizinischen Akteuren zu verbessern sowie die Qualität der Behandlung von Patienten zu steigern.
Nach einer inhaltlichen Einführung in die Entstehung, Erfahrung und Bedeutung der innerhalb der T-City entwickelten und angewendeten E-Health-Anwendungen durch den stellvertretenden Geschäftsführer Herr Wolf, werden die einzelnen Projekte den Exkursionsteilnehmern im Klinikum Friedrichshafen demonstriert und anschließend diskutiert.
Smart Energy
In den Technischen Werken Friedrichshafen werden bei der Exkursion 2 die Möglichkeiten der Steigerung der Transparenz und der Kontrolle im Strom- und Gasverbrauch im Rahmen des Projektes „Smart Metering“ vorgestellt.
Die an dem Projekt teilnehmenden Haushalte wurden vom Stromversorger mit intelligenten Stromzählern ausgestattet. Mithilfe eines Webportals können die Kunden mit den erhobenen Daten ihren Verbrauch nachvollziehen und gegebenenfalls anpassen. In den Friedrichshafener Stadtteilen Oberhof und Windhag wurden die Stromzähler zudem vollständig ausgetauscht. Dieses ermöglichte eine umfassende Untersuchung der Auswirkungen von „Smart Grids“ in den Gebieten.
Nach einer Einführung in die Entstehung, Erfahrung und die Bedeutung von Projekten im Bereich „Smart Energy“, soll den Exkursionsteilnehmern das Thema „Smart Metering“ in der der Demonstration der verschiedenen Technologien nahe gebracht werden.
E-Government
Das Thema E-Government wird beim Besuch im Bürgeramt Friedrichshafen in Exkursion 3 im Fokus stehen.
Um den Austausch von Bürger und Unternehmen mit der Verwaltung effizienter zu gestalten und interne Verwaltungsabläufe zu optimieren, wurden in den vergangenen Jahren die Behördenrufnummer 115, das neue Stadtportal www.friedrichshafen.de und das Anliegen-Portal www.sagsdoch.de in der T-City Friedrichshafen ins Leben gerufen.
Mit der 115 wird Bürgern und Unternehmen durch die zentrale Bearbeitung und Weiterleitung der Zugang zu Auskünften erleichtert und die Kommunikation mit der Verwaltung insgesamt verbessert. Das Stadtportal stellt behördliche Informationen schnell und übersichtlich zu Verfügung. Gleichzeitig können viele Dienstleistungen der Stadtverwaltung online genutzt werden. Über www.sagdoch.de können Anliegen an die Friedrichshafener Verwaltung gerichtet werden. Der aktuelle Bearbeitungsstand ist jederzeit einsehbar und sorgt damit für mehr Transparenz.
Im Rahmen der Exkursion werden verschiedene E-Government Projekte den Teilnehmern vorgestellt und Anwendung demonstriert und anschließend diskutiert.
Smart Home und Ambient Assisted
Exkursion 4 widmet sich dem Thema „Smart Home“ und „Ambient Assisted“. In der Fränkel AG wird zu diesem Thema das Portal „Selbstbestimmtes Leben“ im Mittelpunkt stehen.
In dem Projekt werden Dienstleistungen, insbesondere für Senioren, gebündelt und über ein wohnungseigenes Terminal via Touchscreen zum Abruf angeboten. Zu den Angeboten zählt ein Hausmeister-Service, ein Apotheken-Lieferservice, Bring-Dienste für Lebensmittel sowie Informationen zum ÖPNV. Zudem ist per Videotelefonie der Kontakt zu anderen Projektteilnehmern möglich. Das Projekt will Menschen dabei helfen, möglichst lange in ihren eigenen vier Wänden zu verbleiben und ein selbstbestimmtes Leben zu führen.
Der Besuch der Fränckel AG, die dieses Projekt zusammen mit der Telekom im Rahmen der T-City entwickelt hat, wird die Entwicklung und den aktuellen Stand des Projektes, im Rahmen eines Gesprächs und der Präsentation der verschieden IuK-Lösungen, thematisieren.
KindergartenOnline/Naturkindergarten Zum Guten Hirten
Mit den Potentialen in der Einbindung moderner IuK-Technologien in den Alltag einer Kindertagesstätte setzen sich die Teilnehmer von Exkursion 5 im Zukünftler-Kindergarten „Zum guten Hirten“ auseinander.
Jede Erzieher/in verfügt in der Tagesstätte über einen PC-Arbeitsplatz, der dabei hilft, die Arbeitsabläufe zu optimieren und die Kommunikation mit den Eltern einfacher und schneller zu gestalten. Zudem werden die Möglichkeiten auch in der pädagogischen Arbeit eingesetzt mit dem Ziel, den Kindern einen verantwortungsvollen Umgang mit den Medien auf spielerische Art zu vermitteln
. Das Projekt „Kindergarten Online“ soll Eltern das Suchen und Finden eines geeigneten Kindergartenplatzes für den Nachwuchs erleichtern. Ist eine Auswahl getroffen können die Kinder für drei Kindergärten vorgemerkt werden. Für die Mitarbeiter der Kindergärten bietet das Projekt eine Erleichterung in der Organisation, da die Voraussage des zukünftigen Bedarfs und der Nachfrage mithilfe des Portals erleichtert wird.
Frau Neubrand und Herr Lovecchio werden über die Möglichkeiten der Einbindung von Technologien im Alltag eines Kindergartens und über die Erfahrung, in T-City Projekten mitzuwirken, berichten. Nach der inhaltlichen Einführung werden den Exkursionsteilnehmern die verschiedenen technischen Möglichkeiten des Zukünftler-Kindergartens und von KindergartenOnline vorgestellt und diskutiert.
Zukünftler
Die Teilnehmer von Exkursion 6 werden verschiedenen Zukünftler-Haushalten einen Besuch abstatten.
Die als Zukünftler-Haushalte ausgewählten Familien, Singles, Senioren und Studenten wurden mit neuesten IuK-Technologien ausgestattet und erproben sie im Alltag. Zudem sind die Zukünftler in Projekte wie „Smart Metering“ oder „Home Network 2.0“ eingebunden.
Im Rahmen des Besuchs werden die Exkursionsteilnehmer im Gespräch mit den in den Haushalten lebenden Personen und in der Präsentation der Technik erfahren, wie sich das Leben und Arbeiten mit modernen Technologien gestaltet und sich auf den Alltag auswirkt.