Neue Technologie für Senioren – Überwindung des Digital Divide?
Informations- und Kommunikationstechnologien geben uns heutzutage die Möglichkeit, uns mit unseren Freunden und Bekannten rund um die Welt zu vernetzen. In sozialen Netzwerken finden wir alte Kontakte wieder, sehen, was wer gerade macht, und bleiben über Fotos, Nachrichten und Internettelefonie auf dem Laufenden.
Unsere Eltern, bzw. Großeltern rufen wir dagegen meist auf dem klassischen Weg mit ihrem Festnetztelefon an. Viele freuen sich zwar an Weihnachten über einen Digitalen Bilderrahmen, der ihnen „wundersamerweise“ immer neue Fotos des Enkelkindes zeigt, und viele haben inzwischen auch ein Handy, „für den Fall, dass mal etwas ist“, aber oft sind Hard- und Software der neuen Technologien nicht so aufgebaut, dass Menschen, die nicht damit vertraut sind, leicht einen Zugang dazu finden.
Doch gerade ältere Menschen könnten von neuen Technologien profitieren. Viele sind einsam, weil der Partner verstorben ist, sie Kontakte verloren haben und oft auch in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Diese Menschen bilden eine eigene Zielgruppe, mit eigenen Anforderungen an die Technik, für die spezielle und angepasste Lösungen entwickelt werden müssen.
Dieser Meinung ist auch David Prendergast, Wissenschaflter amForschungszentrum für unabhängiges Leben (TRIL) in Dublin. Ziel der multidisziplinären Einrichtung ist es, Innovationen für eine alternde Gesellschaft zu entwickeln. Für das Projekt „Building Bridges“ hat das TRIL eine eigene Soft- und Hardware- Plattform mit besonders einfacher Menüführung für Menschen mit wenigen oder keinen Computererfahrungen entwickelt.
Der 12 Zoll große Touchscreen wird von einem einfachen PC aus angesteuert und ist mit Lautsprechern und einem Telefonhörer verbunden. Die Technik wurde von älteren Menschen in Irland getestet und auf Grundlage des Feedbacks angepasst.
Es ist noch unklar, ob und wann „Building Bridges“ auf den Markt kommt und wie erfolgreich es sein wird. Aber es ist ein weiterer Schritt, Informations- und Kommunikationstechnik auch für ältere Menschen attraktiv zu machen und an ihre Bedürfnisse anzupassen.